Historie BLOCK E Reutlingen

BLOCK E

BLOCK E

Der Werdegang unserer Heimat

Mitte der Saison 2002/2003 entschlossen sich einige aktive Fans die Stehplatzränge zu verlassen, um auf der Haupttribüne im oberen Randblock EE der Stimmung im Kreuzeichestadion neue Impulse geben zu können. Da es nicht absehbar war, wie die restlichen Fans und der Verein reagieren würden, wenn plötzlich ein Haufen aktiver Fans auf den Sitzen der Haupttribüne damit anfängt das komplette Spiel über zu stehen und zu singen, wählte man zunächst den äußersten Rand der neuen Tribüne.

Im alten Fanblock III (davor C-Block) sah der harte Kern der Reutlinger Fans keine Perspektive mehr, die Atmosphäre an der Kreuzeiche weiter zu verbessern. Die CrossOaks waren der einzige Fanclub, der komplett auf die Tribüne wechselte. Zu ihnen gesellten sich nach und nach 20 bis 30 weitere Supporter, die keinem Fanclub angehörten.

Schon nach wenigen Spielen machte sich dieser Schritt für uns bezahlt. So bezeichneten nicht wenige den Support als um Klassen besser, als er im alten Block je gewesen war. Aber viel wichtiger war die Tatsache, dass die aktiven Leute nun endlich kompakt zusammenstanden und man sich so nach und nach besser kennen lernen konnte.

Man versuchte sich an kleineren optischen Aktionen, fing damit an, das Sortiment an Fahnen, Doppelhaltern und ähnlichem Material aufzustocken und hatte auf den Auswärtsfahrten seinen Spaß zusammen. Die Meute wuchs mehr und mehr zusammen, so dass sich viele enge Freundschaften bildeten.

Nach der Saison 02/03 standen wir alle und der SSV Reutlingen vor einem Scherbenhaufen. Der geliebte Verein war nicht nur abgestiegen, sondern die Lizenzverweigerung für die Regionalliga Süd und der damit verbundene Startplatz in der Oberliga Baden-Württemberg waren bittere Realität geworden. Dennoch musste es weitergehen und so nahmen wir die Herausforderung an, sahen wir doch auch eine Chance, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten.

Wir beschlossen ein letztes Mal den Block zu wechseln, um näher am Spielfeld zu sein und besetzten unseren jetzigen Standpunkt, den BLOCK E.

Vor der Saison 03/04 wurde versucht möglichst viele Leute zu überzeugen ebenfalls in den mittlerweile preislich erschwinglichen Block zu wechseln, was in der zweiten Liga noch für viele ein Hindernis war. Die folgenden Spiele bewiesen, dass die Entscheidung absolut richtig und richtungweisend war. Die Gegengerade als Fanblock verwaiste immer mehr und der Haufen im überdachten BLOCK E wurde immer größer. Die restliche Saison stand weiter im Schatten des eigenen Konsolidierungsprozesses; sogar die enttäuschend schlechte sportliche Leistung konnte die Entwicklung nicht wirklich bremsen.

In der Saison 04/05, genauer gesagt in der Winterpause, machte man endgültig Nägel mit Köpfen. Es wurde die lang angestrebte und endgültige Reutlinger Ultragruppierung ins Leben gerufen. Über den Namen zerbrach man sich sehr lange den Kopf und einigte sich letztendlich darauf, das Element im Namen zu verwenden, welches die Reutlinger Szene in den letzten Jahren geprägt und dahin gebracht hat, wo wir jetzt stehen: unsere Heimat den Block E. Die SZENE E Reutlingen 2005 war geboren.

Logischerweise war dieser Entwicklungsprozess im BLOCK E mit Gründung der SZENE E nicht abgeschlossen. Anfangs waren selten mehr als 70 Personen im Supporterblock. Erst mit dem Eintreten von etwas sportlichem Erfolg und dem 2006 folgenden Aufstieg in die Regionalliga erweiterte sich dieser Kreis merklich. Mitte der zweiten Regionalligasaison bevölkerten nicht selten 150 bis 200 Fans den Sektor. Durch mittlerweile gewachsene und etablierte Strukturen gelang es, ein Gros dieser neuen Jugendlichen auch großteils unabhängig der sportlichen Leistung für den Stimmungsblock zu motivieren. Leider ist die Zahl der Jungs, die Woche für Woche den Block beleben, nicht sehr konstant.

Sicher sind wir noch weit von einem „Block der Ultras“ entfernt. Zwar sind wir die Identifikationsfigur im Block, doch für viele beschränkt sich das Erlebnis Fußball nur auf die 90 Minuten am Spieltag. Dennoch meinen wir, dass jeder in unserem Sektor den Sinn einer kritischen, lebendigen und kreativen Kurve verstanden hat, sowohl beim Durchführen komplizierter Choreographien, dem Singen textlastiger und melodischer Lieder, oder eben bei Protesten gegen willkürliche Repressionen.

Positiv entwickelt hat sich mit Sicherheit auch das optische Erscheinungsbild des Blocks. Neben zahlreichen ansprechenden Choreographien fanden zudem immer mehr belebende Elemente wie Luftballons oder Schnipsel den Weg in unseren Bereich. Ein kreativer und durchgehender Tifo ist zum Standard geworden.

Für die Zukunft gilt es den BLOCK E noch weiter zusammenwachsen zu lassen, sowie quantitativ und natürlich qualitativ zu verbessern. BLOCK E muss über den Spieltag hinaus ein Synonym für Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit werden. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits getan worden, nun liegt es an allen Beteiligten daran zu arbeiten, dass diese auch zum erwünschten Ziel führen.

„NUR WER SELBST BRENNT, KANN ANDERE ENTZÜNDEN!“